Project Description

Das Zigarettenrauchen ist eine der größten, aber vermeidbaren Gesundheits- und Todesrisiken. Es hat extrem negative Schlagzeilen, und trotzdem fangen jedes Jahr Millionen Menschen an zu rauchen. Leider ist es oft schwierig, eine vernünftige, wissenschaftliche Diskussion über die Gefahren des Rauchens mit jemandem zu führen, der Nikotinsüchtig ist. Die Abhängigkeit bringt Raucher dazu, die Gefahren des Rauchens rational zu erklären oder zu bestreiten. Diese „Kopf im Sand“ Methode erlaubt es dem Raucher, den offensichtlichen Einfluss zu ignorieren, den das Rauchen auf den Körper hat und ihn auf vielfältige Weise einschränkt, wie z.B. beim Gerätetauchen.

Die Effekte des Rauchens sind besonders für Gerätetaucher von Bedeutung. Eine Rezension der wissenschaftlichen Literatur über die Reaktionen des Körpers auf das Rauchen und der Nikotinabhängigkeit zeigt, wie das Rauchen die Leistungsfähigkeit beim Tauchen beeinflusst. Während sich das Tauchen und die durch den Tabakgebrauch auferlegten Gesundheitseinschränkungen gemäß dem Grad des Gebrauches ändern, hat Tabak immer Einfluss auf die individuelle Gesundheit.

Die umfassendste und langfristigste Studie zum Rauchen und den anderen Gesundheitsproblemen ist die Studie von Framingham. Diese immer noch andauernde Studie untersucht seit mehr als 34 Jahren 5.000 Menschen, und stellt eine Vielzahl von statistischen Informationen zur Verfügung. Zum Beispiel verkürzt ein 30-Jähriger Mensch, der 15 Zigaretten pro Tag – oder weniger als eine Packung raucht – sein Leben um fünf Jahre. Raucher haben eine 20-fach höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken und eine außerordentlich hohe Rate an Krebsarten in anderen Organen zu erlagen, einschließlich Haut, Blase, Bauchspeicheldrüse, Mund und Hals. Raucher haben ein doppelt so hohes Risiko eine kardiovaskuläre Erkrankung zu erleiden, ein 2,2-fach höheres Risiko von Schlaganfällen und ein 3,5 fach höheres Risiko des intermittierenden Hinkens, das sich durch Muskelkrämpfe in den Beinen aufgrund schlechter Durchblutung äußert. Die Gefahr des Sterbens ist in jedem Alter doppelt so hoch als von Nichtrauchern. Raucher haben siebenmal mehr Auffälligkeiten von Atemwegschädigungen und Atembeschwerden. Kinder, die mit 14 Jahren anfangen zu rauchen, entwickeln durchschnittlich nur 92 Prozent der Lungenfunktion, als Nichtraucherkinder. Dieser Funktionsverlust ist dauerhaft. Eine effiziente Lungenfunktion ist zum bewältigen anstrengender Situationen oder einer effizienten Entsättigung von Inertgas beim Tauchen unabdingbar. Schlechte Durchblutung kann gefährliche Einflüsse bei der Entsättigung von Inertgas oder der Sauerstoffversorgung haben. Das wirkt sich außerordentlich auf die persönliche Sicherheit des Tauchers aus. Arteriosklerose bildet sich doppelt so schnell, wenn zu einer fettreichen Ernährung auch noch geraucht wird.

Es gibt einen hohen Anstieg des LDL („schlechtes Cholesterin“), der die Durchblutung reduziert und eine effiziente Entsättigung des Inertgases erschwert. Inertgas (besonders Stickstoff) lagert sich besser in fetthaltigem Gewebe ein, was wiederum das Entstehen von Gasblasen und deren Wachstum fördert. Außerdem sind 90 Prozent der Patienten mit Infektionen nach einer Wirbelsäulenbehandlung Raucher. Die Knochenmarkdichte ist bei Männern um fast 20 Prozent, und bei Frauen 25-30 Prozent vermindert, während sich das Vorkommen von Rückenschmerzen von jedem fünften auf jeden zweiten Raucher erhöht. Hyperbare Osteonekrose gewinnt immer mehr Aufmerksamkeit unter medizinischen Fachleuten, da die Forscher versuchen, die Ursachen der gelegentlichen Knochendegeneration herauszufinden. Natürlich erschwert die reduzierte Knochendichte aufgrund des Rauchens das Problem, und einige Forscher schlagen eine sorgfältigere Analyse der Beziehung zwischen Hyperbaren Schäden und Tabakrauchen vor.

Wie verursacht Tabak solche gefährlichen Rückschläge?

Es gibt vier Gruppen gefährlicher Substanzen im Zigarettenrauch:

  1. Karzinogene und Co-Karzinogene sind größtenteils polyzyklische aromatische Alkohole, die direkt mit der Krebsbildung beginnen. Diese betreffen Bereiche im direkten Kontakt mit dem Rauch und auch den entfernten Organen durch die Absorption in den Blutstrom.
  2. Reizmittel verursachen das unmittelbare Husten und Bronchokonstriction, hemmen die Wimperhandlung in der Lunge und stimulieren die Schleimsekretion.
  3. Die dauerhafte Anwendung von Nikotin führt zu einer Steigerung der Zahl von nikotinhaltiger Neurotransmitter im Gehirn, die strukturelle und funktionelle Änderungen im Gehirn- und Nervensystem verursachen. Bei Entzug führt es zu physischen und psychologischen Veränderungen. Das sind die typischen Entwicklungen eines suchterzeugenden Rauschgifts.
  4. Toxisches Gase werden inhaliert, einschließlich Kohlenmonoxids, Wasserstoffsulfid und Wasserstoffzyanids.

Rauchbedingter Krebs ist tragisch, kostspielig und größtenteils vermeidbar, aber der direkte Einfluss aufs Tauchen ist häufig weniger offensichtlich. Zur Veranschaulichung: Die Reizstoffe im Rauch führen zu einer chronischen Entzündung der Alveolen, die den Körper veranlassen, proteolytische Enzyme (Eiweiß abbauende) zu produzieren, die die alveolaren Wände angreifen. Cilia sind mikroskopisch kleine Haare, die schädliche Partikeln aus der Lunge befördern. Die Reizstoffe im Rauch behindern die Wimperhandlungen der Cilia. Durch die erhöhte Sekret Bildung hat die Lunge jetzt einen bedeutenden Teil seiner Abwehr verloren. Chronische Bronchitis entsteht, die den Raucher empfindlicher gegen Emphyseme, Viren- und Bakterieninfektionen macht. Schreitet dieser Prozess über Jahre fort und nimmt der Schaden an der Lunge weiter zu, kommt es zum Verlust der Haargefäße in den Lungenwänden, was wiederum Atembeschwerden verursacht.

Diese zerstörende Kette von Ereignissen führt zur Verkleinerung im Bereich der alveolaren Membran die sowohl für den Gasaustausch zuständig ist, als auch für die Durchblutung nicht belüfteter Bereiche oder der Belüftung von nicht durchbluteten Bereichen verantwortlich ist. Mit anderen Worten: Der Gasaustausch wird beeinträchtigt und Luft (oder andere Gase) erreichen das Blut zum Gasaustausch nicht. Klinische Studien zeigen, dass bei Rauchern die allgemeine Lungenfunktion stark beeinträchtigt ist. Dabei wird das exspiratorische Volumen in einer Sekunde (FEV1) gemessen. Das ist die Menge Luft, die in einer Sekunde ausgeatmet werden kann.

Die Framingham-Studie zeigt, dass der FEV1 bei Rauchern bis zu 80 Prozent niedriger ist, als der zu erwartende Wert. Diese Verminderung der Lungenfunktion führt zu einer weniger effizienten Belüftung bei Anstrengung und reduziert die Kraft des Hustens (ein Lebensschutzmechanismus für die Lunge) und kann eine allgemeine Verschlechterung der Lungengesundheit anzeigen. Die Vitalkapazität (FVC) ist ein anderer allgemeiner Wert der Lungenfunktion und misst die Menge Luft, die man bei vollständiger Einatmung bis zur vollständigen Ausatmung verdrängen kann. Durchschnittlich reduziert das Rauchen den FVC-Wert um 10 Prozent bei moderatem rauchen. Eine Reduzierung von 10 Prozent der Vitalkapazität ist ein signifikantes Zeichen einer Lungenfunktionsstörung.

Nikotin ist nicht nur ein stark suchterzeugendes Rauschgift, sondern auch ein pharmakologischer Wirkstoff. Nikotin fördert die Thrombozytenaggregation und Fibrinogen Bildung, die Vorläufer der Blutgerinnsel, welche die kleinen Blutgefäße verstopfen. Eine Behinderung hat negativen Einflüssen auf das Tauchen, und die Gefahr einer Dekompressionskrankheit ist erhöht. Die Zunahme der Herzfrequenz, der erhöhte Sauerstoffverbrauch und das Schrumpfen der kleinen Blutgefäße vergrößern den peripherischen Gesamtwiderstand. Dieser erhöhte Widerstand verursacht weitere Probleme wie erhöhten Blutdruck und schlechte Durchblutung in der Peripherie des Körpers. Mit peripherem Kreislauf sind die sehr kleinen Blutgefäßen überall im Körper gemeint. Diese Gefäße sind problematisch bei einer effizienten Inertgas Beseitigung. Zum Beispiel können diese Enden zahlreiche Bereiche mit verringerter Durchblutung enthalten, wie beispielsweise Gelenke (verantwortlich für die Mehrheit der Dekompressionskrankheit). Wenn der Taucher auskühlt, kommt es zu einer natürlichen Verminderung der Durchblutung in den Extremitäten, um eine angemessene Kerntemperatur aufrecht zu erhalten. Studien zeigen, das Rauchen diesen Effekt verstärkt. Der Kreislauf in den kleinen Blutgefäßen wird um 19 Prozent nach gerade einmal zwei Zigaretten reduziert. Das Ergebnis ist ein schlechter Gasaustausch und ein erhöhtes Risiko einer Dekompressionskrankheit.

Das Problem mit dem Kohlenmonoxid


SauerstoffbindungskurveQuelle
Es ist wichtig, die Sauerstoffdissoziationskurve bei der Überprüfung der Auswirkungen des Rauchens auf die Sauerstofftransportmechanismen zu verstehen. Diese Kurve veranschaulicht die Aufnahme von Sauerstoff in großen Mengen auch bei niedrigen Sauerstoffdrücken in der Lunge. Hämoglobin nimmt den Sauerstoff in den Lungen auf und transportiert ihn zu den Geweben, wo er freigesetzt wird. Mehrere Faktoren bestimmen, wie leicht der Sauerstoff von seinem Hämoglobin-Träger freigesetzt wird. Höhere Konzentrationen von Kohlendioxid im Blut bewirken, dass der Körper so reagiert, als ob er schlecht versorgt ist und einen größeren Bedarf an Sauerstoff hat. Diese Umgebung initiiert die Freisetzung von Sauerstoff zu den Geweben. Unter diesen Bedingungen wird die Hämoglobinsauerstoffaffinität reduziert, wodurch es für den Sauerstoff einfacher wird, freigesetzt zu werden. In Bezug auf die Dissoziationskurve wird dieser Zustand manchmal als „Verschiebung nach rechts“ bezeichnet und führt zu einer größeren Sauerstoffzufuhr der Gewebe. Eine „Linksverschiebung“ verhindert jedoch, dass Sauerstoff an die Gewebe freigesetzt wird. Diese Bedingung ist bei höheren Kohlenmonoxid Anhäufung bekannt, die sich aus dem Rauchen ergeben.

Der primäre Mechanismus, der hinter der Gefahr des Kohlenmonoxids steckt, ist zweifach. Zunächst einmal bindet es sich 250-mal besser an Hämoglobin als Sauerstoff, so dass eine Substanz namens Carboxyhämoglobin entsteht. Diese Verbindung ersetzt den Sauerstoff im Hämoglobin-Molekül und verhindert die Linksverschiebung der Oxyhämoglobin Dissoziationskurve. Die erhöhte Affinität des Hämoglobins für Sauerstoff führt zu einer Abnahme der Sauerstofftransportkapazität und die Beeinträchtigung der Freisetzung des Sauerstoffs, sobald er das Gewebe erreicht. Nichtraucher haben etwa ein Prozent Carboxyhämoglobin, während Raucher ca. 15 Prozent haben. Um Dir die vielen schädlichen Auswirkungen von CO im Blut zu veranschaulichen, stell‘ Dir eine Person vor, die 50 Prozent ihres Hämoglobins an CO gebunden hat. Diese Person kann man mit einer Person vergleichen, die die Hälfte ihres Hämoglobins aufgrund stark blutender Geschwüre, chronische Magen-Darm-Blutungen oder massiver Verletzungen verloren hat. Die Person, die 50 Prozent des Hämoglobin an CO gebunden hat, wird sterben. Aber bei der Person, die einen 50-prozentigen Hämoglobinverlust hat, wird im Ruhezustand immer noch keine Hypoxie auftreten.

Rauchen führt zu einer chronischen Hypoxie (verminderter Sauerstoff) und führt zur Produktion von mehr roten Blutkörperchen. Die roten Blutzellen sind die Transportzellen des Sauerstoffs. Die Framingham Studie hat gezeigt, dass Raucher einen signifikanten Anstieg des Prozentsatzes von roten Blutkörperchen im Blut (erhöhter Hämatokritwert) haben. Normalerweise besteht das Blutvolumen zu etwa 35-40 Prozent aus roten Blutzellen. Rauchen kann dazu führen, diesen Wert um 20 Prozent zu erhöhen, wodurch das Blut viel zähflüssiger wird. Dies führt zu offensichtlichen Komplikationen eines effizienten Kreislaufs. Dieses Problem wird durch den erhöhten Druck unter der Wasseroberfläche noch verschärft und verursacht Verklebungen der roten Blutkörperchen in den kleinen Kapillaren, was zu einer Beschädigung der Blutgefäßzellen (Endothel) führt.

Der Transport von Blausäure in die Lunge während des Rauchens schafft zusätzliche Einschränkungen für die Gesundheit und Sicherheit der Taucher. Dieses schädliche Gas verhindert die direkte Verwendung von Sauerstoff durch die Zellen, indem es die zellulären Motor- Mitochondrien stört. Selbst kleine Mengen von Blausäure sind tödlich. Das Vorhandensein dieser toxischen Substanz verursacht eine direkte Schädigung der Lunge durch Eingriffe in die alveolären Enzyme, die normalerweise für die Aufrechterhaltung der Integrität der alveolären Membranen verantwortlich sind. Schwefelwasserstoff ist ein weiterer gefährlicher Stoff in Zigarettenrauch und ein direktes Toxin für die meisten Zellen, besonders aber für Gewebe, die in direkten Kontakt kommen, wie die Lunge. Die zahlreichen Behinderungen auf einen gesunden Kreislauf und gesunde Atemwege stellen einen heimtückischen Kreislauf von nicht akzeptablen Risiken für ein sicheres Tauchen dar.

Zum Beispiel, wenn steigende Umwelteinflüsse die Lieferung von mehr Sauerstoff erfordern, haben Raucher einen erheblichen Nachteil. Eine erhöhte Sauerstoffzufuhr in der eingeatmeten Luft führt nicht zur Lieferung von mehr Sauerstoff an die Gewebe, wo es gebraucht wird. Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Sauerstoffzufuhr bei größerem Bedarf zu erhöhen: Erhöhung des Blutflusses durch die Gewebe oder die Erhöhung des Sauerstoffverbrauch Koeffizienten. Ersteres wird durch den schlechteren kardiovaskulären Zustand des Rauchers beeinträchtigt. Letzterer wird automatisch durch 2 Dinge erhöht: Größer Sauerstoffpartialdruck zwischen Blut und Gewebe (aufgrund des erhöhten Sauerstoffverbrauchs im Gewebe) und der Anstieg des Kohlendioxids als Nebenprodukt des erhöhten Stoffwechsel. Der Anstieg des Kohlendioxids führt bei der Hämoglobinkurve zu einer Verschiebung nach rechts und damit zur Freisetzung von mehr Sauerstoff. Diese normalerweise vorteilhafte Reaktion wird durch die CO-Vergiftung des Rauchers und die Verschiebung zurück nach links entkräftet. Die wirklich schädliche Wirkung des Rauchens ist der 20-30 prozentige Anstieg des peripheren Widerstand (Schließung oder Einschränkung der kleinen Blutgefäße), der durch das Nikotin verursacht wird. Kleine Blutgefäße sind dort, wo der Gasaustausch stattfindet und eine Reduzierung der Kreislaufeffizienz in diesem Bereich ist von großer Bedeutung. Reduzierte Durchblutung und erschwerte Sauerstoffabgabe verhindern eine effiziente Sauerstoffversorgung vor allem dann, wenn sie am meisten gebraucht wird. Daher initiiert der einfache Akt des Rauchens Kreislaufreaktionen, die den Taucher in Gefahr versetzen. Sei es das Risiko einer Dekompressionskrankheit oder unwirksame Reaktion auf stressige Situationen, der Raucher stellt für sich und sein Team absichtlich ein höheres Risiko dar.

Die kurzfristigen Auswirkungen des Rauchens auf das Tauchen

Raucher und diejenigen, die mit ihnen tauchen gehen, sollten nicht nur die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit berücksichtigen, sondern auch die unmittelbaren Auswirkungen des Rauchens auf das Tauchen. Schaue Dir die Erhöhung des plötzlichen Herztodes an, die reduzierte Fähigkeit zur Lieferung und Aufnahme von Sauerstoff zu den Zellen, die offensichtliche kognitive Beeinträchtigung, das voraussichtlich erhöhte Risiko einer Dekompressionskrankheit, die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Lungenüberdruck Verletzung und die vielen anderen gefährlichen Auswirkungen des Rauchens auf das Tauchen. Welche mögliche Rechtfertigung gibt es dennoch, bei all den Schädigungen und Risiken, die durch Rauchen mit dem Tauchen verbunden sind? Drogenabhängige Personen, und das sind Raucher ganz sicher, müssen ermutigt werden, Hilfe zu suchen um von dieser schädlichen Angewohnheit los zu kommen.

Bedenke, dass viele tödliche „Tauchunfälle“ in Wirklichkeit auf Herz-Kreislauf Versagen zurückzuführen sind: Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle, um nur einige zu nennen. Raucher erleiden diese Krankheiten viel öfter. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Kann ein Raucher ein verantwortlicher Tauchpartner sein? Kann er anderen Tauchern bei Gefahr aus der Patsche helfen, oder werden sie wahrscheinlich selbst zum Problem? Bei erhöhter Angst, schlägt das Herz schneller und die Atemfrequenz steigt. Erhöhte Herzfrequenz ist die häufigste Ursache für erhöhten Sauerstoffbedarf durch den Herzmuskel und das Herz eines Rauchers hat eine reduzierte Fähigkeit, der gestiegenen Nachfrage an Sauerstoff nach zu kommen. Das Ergebnis ist, der Gasaustausch in der Lunge ist schlechter und die Nutzung des eingeatmeten Gases ist beeinträchtigt, was zu einem höheren Gasverbrauch führt und die Fähigkeit reduziert, andere Taucher zu unterstützen. Alle Tauchgänge sind Dekompressionstauchgänge. Die Liste ist lang, wie Rauchen zu einem verringerten Gasaustausch oder einer potenziellen Dekompressionskrankheit führt. Die Fähigkeit der Lunge, Gasblasen zu filtern, ist einer der Hauptgründe, weshalb nicht jeder Tauchgang zu einem klinischen Dekompressionsunfall führt. Die Lungen werden direkt durch das Rauchen beschädigt. Die Ventilation, die durch FEV1 überwacht wird, ist verringert, und die Vitalkapazität oder FVC, ist um mindestens 10% geringer. Mit verminderter Lungenfunktion, ist die Funktion der Lunge als ein großer Gasblasenfilter beeinträchtigt und das Risiko einer Dekompressionskrankheit steigt.

Nikotin verursacht eine erhebliche Verengung der peripheren Gefäße, was zu einer erschwerten Beseitigung von Inertgas aus diesen Bereichen führt. Es verursacht eine erhöhte Thrombozytenaggregation und die Produktion von Fibrinogen, die dem Körper nur einen Vorsprung bei denselben Prozessen gibt, die Gasblasen in verstopften Gefäßen erzeugen und Gefäßwände schädigt. Eine Theorie der Dekompressionskrankheit behauptet, dass Luftblasen im Blutkreislauf zu einer Beschädigung des Endothels, der Auskleidung der Blutgefäßwände führt und eine Kettenreaktion im Körper auslöst sich selbst zu heilen. Mit Nikotin im Körper wird dieser Vorgang verstärkt und beschleunigt, wodurch Thrombozyten und Blutgerinnsel, die kleinen Blutgefäßen verstopfen. Dies vermindert die Fähigkeit des Körpers, sich von Inertgas zu befreien. Der Raucher hat eine erhöhte Zahl roter Blutkörperchen pro Volumen oder einen erhöhten Hämatokrit Wert, was gut klingt, aber eigentlich das Blut „dicker“ macht. Erhöhter atmosphärischer Druck beim Tauchen führt zum Verkleben von roten Blutzellen in kleinen Gefäßen und die Verstopfung dieser Gefäße wird durch den erhöhten Hämatokrit des Rauchers verschlimmert. Dies sind eher schlechte Nachrichten für die Durchblutung der kleinen Gefäße während der Dekompressionsphase des Tauchgangs. Ein erhöhter Hämatokrit Wert kann direkt mit Endothelialen Schäden in Verbindung gebracht werden, die eine Dekompressionserkrankung mit sich bringt. Kohlenmonoxid hemmt den Transport von Sauerstoff hauptsächlich in seiner Wirkung auf das Hämoglobin und die Hämoglobin-Dissoziation Kurve. Rauchen reduziert direkt das pulmonale Blutvolumen und die Anzahl der offenen Kapillare in der Lunge, was zu einer Beeinträchtigung des Gasaustauschs führt. Und das zu einem Zeitpunkt, wo jedes kleinste Bisschen lebenswichtig ist.

Akuter Nikotinentzug verursacht schwere Leistungseinbußen, Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Impulsivität und verlangsamte Reaktionszeit, um nur einige Entzugserscheinungen zu nennen. Jede von ihnen ist ein ernsthaftes Problem, wenn es um die einfache Entscheidung über Leben und Tod unter Wasser geht. In einer aktuellen Studie von „unverdienten Schlägen“ (Taucher die trotz angeblich eingehaltener Nullzeiten und Aufstiegsgeschwindigkeiten einen Dekompressionsunfall erlitten haben), schien das Rauchen und Lungenschäden durch Rauchen, eine Schlüsselrolle zu spielen. Zwei Gruppen traten besonders hervor, die mit interkardialen Shunts und solche ohne. Diejenigen mit Shunts hatten mehr Gehirn Symptome und waren Nichtraucher, während diejenigen ohne Shunts, zu 50 Prozent geraucht hatten. Eine bemerkenswerte Zahl. Diese Taucher erlitten meist neurologische Folgeschäden im Rückenbereich und hatten Defizite die mit Tauchern vergleichbar sind, deren Aufstieg zu schnell war oder die ein Barotrauma der Lunge hatten. Dies impliziert, dass die massive Lungenerkrankung bei Rauchern zu einem Barotrauma der Lunge führt und es somit weitere Anzeichen dafür gibt, dass der körpereigene Blasenfilter der Lunge ausfällt. Dies ist durchaus Logisch, wenn man die Schäden bedenkt, die durch das Rauchen auf die kleinen Atemwege und die Alveolarwände, die es dem Gas erlauben einfach hindurch zu schlüpfwn anstatt gefiltert zu werden, verursacht werden.

Bitte denke daran bevor Du zur nächsten Zigarette greifst oder mit jemandem tauchst, der raucht. Wenn Du rauchst, konsultiere einen Arzt, der Dir hilft Deine Sucht zu überwinden.

Allzeit sichere Tauchgänge!

Referenzen:

  1. Freund Karen MD et al. The health risks of smoking, The Framingham study: 34 years of follow-up AEP Vol. 3, No. 4 July 1993 417-424
  2. American Heart Association. Environmental Tobacco Smoke, Heart and Stoke Guide 1998
  3. American Lung Association. Smoking Fact Sheet 1998
  4. Sorle Paul. Influence of cigarette smoking on lung function at baseline and follow-up in 14 years: The Framingham study J. Chron Dis Vol. 40, No. 9 pp. 849-856 1987
  5. Olofson J. Mortality related to smoking habits, respiratory symptoms and lung function. Eur J Respir Dis (1987) 71, 69-76
  6. Wolf Philip MD. Cigarette smoking as a risk factor for stroke: The Framingham Study. JAMA Feb. 19, 1988-Vol 259, No. 7
  7. Tager Ira B. Effect of cigarette smoking on the pulmonary function of children and adolescents. Am Rev Respir Dis 1985 131:752-759
  8. Beck Gerald Smoking and lung function Am Rev Respir Dis. 1981 Feb;123(2):149-55.
  9. Castelli William P. MD Diet, smoking, and alcohol: Influence on coronary heart disease risk. American Journal of Kidney Diseases, Vol. XVI, No. 4 Suppl 1 (October) 1990: pp 41-46
  10. Kwiathkowski, Timothy C. Cigarette smoking and its orthopedic consequences. Amer J Orthop 1996 Sept 25(9) 590-
  11. Slolnick, ET Exposure to environmental tobacco smoke and the risk of adverse respiratory events in children receiving general anesthesia. Anesthesiology 1998 May:88(5):1144-53
  12. Anderson HR Passive smoking and sudden infant death syndrome: review of the epidemiological evidence. Thorax 1997 Nov;52(11):1003-9
  13. Valkonen M, Passice smoking induces atherogenic changes in low-density lipoprotein. Circulation 1998 May 26;97(20):2012-6
  14. Chan D Cigarette smoking and age related macular degeneration Optom Vis Sci 1998 July;75(7):476-84
  15. Solberg Y The association between cigarette smoking and ocular diseases. Surv Opthalmol 1998 May- Jun;42960:535-47
  16. American Lung Association Fact Sheet: Second Hand Smoke 1998
  17. Hackshaw AK Lung cancer and passive smoking Stat Methods Med Res 1998 Jun;7(20):119-36
  18. Armin Ernst, MD Carbon Monoxide Poisoning NEJM Vol. 339, No. 22, Nov. 26, 1998 pp. 1603-8
  19. Timisjarvi J et. al. Effect of smoking on the central circulation at rest and during exercise as studied by radiocardiograpy. Mukliarmedizin 1980;19(50:239-43
  20. Sommese Teresa MD et al. Acute effects of cigarette smoking withdrawal: Review of the literature. Aviation, space and Environmental Medicine Feb. 1995 pp. 164-7
  21. West Robert Ph.D. What happened to anxiety levels on giving up smoking? Am J Psychiatry 154:11 Nov. 1997 1589-92
  22. Wilmshurst P Role of cardio-respiratory abnormalities, smoking and dive characteristics on the manifestations of neurological decompression illness. Clin Sci 1994 Mar;86(3):297-303
  23. Brodbeck John R. et al. Best and Taylor’s Physiological Basic of Medical Practice Ninth Edition Williams and Wilkins Company. 1973