Project Description

DIR Taucher verwenden die gleichen Gase. Die Gase sind für jeden Tauchgang standardisiert. Wenn man DIR Taucher fragt, welche Gase sie für Tauchgänge zwischen 1 und 100 Meter verwenden, kommt immer dieselbe Antwort.Beispielsweise verwendet man für Tauchgänge bis 30 Meter ein EAN32. Zwischen 30 Meter und 48 Meter atmet man Trimix 21/35. Ein bisschen Tiefer Trimix 18/45. Noch tiefer ist es dann Trimix 15/55 uns sehr tief dann Trimix 10/70. Die Dekompressionsgase sind ebenfalls standardisiert. 100% Sauerstoff, 50% Sauerstoff (EAN50) und Trimix 21/35 sind die 3 verwendeten Gase, außer es wird ein besonders extremer Tauchgang.

Der beste Mix

Manche Leute verfolgen die Strategie die Gase zu optimieren. Dies bedeutet, sich das Gas herauszupicken, das den „besten“ Mix für eine bestimmte Tiefe darstellt. Nimmt man z.B. ein EAN37 für einen 28 Meter Tauchgang, maximiert dies die Höhe des Sauerstoffs im Gas und minimiert gleichzeitig den Stickstoff. Das macht Sinn! Gleiches gilt für die Dekompressionsgase. Deshalb tauchen manche mit Gemischen von 70% oder 80%. Daran ist nichts falsch! Es ist eine funktionierende Strategie und wird von vielen Tauchern verwendet.

Warum mache ich das nicht?

Weil ich Standardgase tauche!

  • Ein 20 Meter Tauchgang? – ENA32!
  • Ein 25 Meter Tauchgang? – EAN32!
  • Ein 12 Meter Tauchgang? – EAN32!
  • ein 40 Meter Tauchgang? – Trimix 21/35!

Was ist der Vorteil?

Laßt uns mal nachdenen, worin die Vorteile liegen, mit Standardgasen zu tauchen.

  • Das mischen wird sehr einfach

    Zum Beispiel: EAN32 entspricht 32 bar Sauerstoff und wird mit Pressluft aufgefüllt. Das war ja leicht, oder? Es wird noch besser! Trimix 21/35 besteht aus 70 bar Helium und wird mit EAN32 aufgefüllt. Trimix 18/45 besteht aus 90 bar Helium und wird mit EAN32 aufgefüllt, 15/55 besteht… usw. So wird Gasmischen zum Kinderspiel. Besonder dann, wenn man einen Tauchladen hat, der EAN32% direkt füllen kann. Wenn Du lernst, Gase so zu mischen, brauchst Du nicht mal eine Tabelle oder Taschenrechner, solange nicht auftoppst.

  • Ich lerne die Dekompressionsgrenzen

    Verwendet man z.B. ein EAN32, kann man einen 30 Meter Tauchgang mit 30 Minuten Tauchzeit machen. Bei 25 Meter sind es 45 Minuten, bei 20 Meter 60 Minuten. Ohhh, das hört sich ja prima an. Denke mal drüber nach. Solange ich mich in diesen Grenzen bewege brauche ich noch nicht mal eine Tabelle oder einen Tauchcomputer. Man kann sich solche Muster für jedes Gas anfertigen. Der Vorteil kommt nicht vom aktuellen Gas sondern von der Standardisierung des Gases. Wenn man das Gas oft genug taucht, entwickelt man ein genaues Gefühl der maximalen Tauchzeit im Sporttauchbereich.

  • Dekompressionsflaschen können die gleiche Größe haben

    Wenn Du bei einem Tauchgang als Dekogas ein EAN80 verwendet und beim nächsten Tauchgang ein EAN50, musst Du entweder Deine Dekozeit limitieren oder Du musst Dir unterschiedliche Flaschen anschaffen. Du bist auf dem EAN50 viel früher und benötigst deshalb davon mehr Gas. Dekompressionsgase zu standarisieren bedeutet, dass man eine dedizierte Flasche verwendet, die permanent mit einem entsprechenden Label versehen ist. Das wird von allen Organisationen als sicherster Weg angesehen.

  • Es ist einfach Sicherheitslimits zu entwickeln

    Alle Limitierungen bei den Tauchgängen sind die gleichen. Zusätzlich zum Minimum Deko Limit ist die Maximale Einsatztiefe (MOD) für jeden Tauchgang die selbe. Ich brauche nicht darüber nachzudenken, welche MOD welches Gas hat. Es immer die gleiche für jeden Tauchgang im Sporttauchbereich. Gleiches gilt für technische Tauchgänge. Jedes Gas hat einen genauen Bereich, in dem es eingesetzt wird.

  • Gasverlust

    Wenn ein Dekompressionsgas nicht zur Verfügung steht, ist die Umrechnung leicht, weil man ein Gas taucht, das einem nicht unbekannt ist. Ich tauche immer die selben Dekompressionsgase. Jeder in meinem Team taucht dieselben Gase. Ich kann einfach das Gas des Tauchpartners verwenden und muss nicht weiter darüber nachdenken.

  • Es erlaubt Ratio Deko

    Ratio Deko habe ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben. Es erlaubt technischen Tauchern jeden beliebigen Tauchgang durchzuführen ohne auf einen Tauchkomputer oder auf Tabellen vertrauen zu müssen und trotzdem die notwendige Dekompression zu absolvieren. Das ist nur möglich, weil viele tausend Tauchgänge mit den gleichen Gasen durchgeführt wurden. Daher kann die notwendige Dekozeit vorhergesagt werden. Das gilt natürlich für jedes Gas, aber die Erfoschung muss immer wieder von neuem beginnen.

  • Zusätzlicher Sicherheitsfaktor beim Gaswechsel

    Wann findet der Gaswechsel bei einem Dekotauchgang statt? Verwendet man ein EAN70 kann dieser bei 12 Meter gemacht werden. Verwendet man EAN80 sind es 9 Meter. Folgt man der Strategie des „Best Mix“ kann dies bei jedem Dekotauchgang anders sein. Ich glaube, dass dies zu Verwirrungen führt, wenn es zu Problemen während des Aufstiegs kommt. Ich mache meinen Gaswechsel entweder auf 21 Meter oder auf 6 Meter. Bei jedem Dekotauchgang. Das sorgt für einen gewissen Kompfort und führt zu Gewohnheit. Außerdem: Wenn jemand im Team versucht auf einer anderen Tiefe den Gaswechsel zu machen, führt dies nicht zu Verwirrung oder Diskussionen. Derjenige liegt falsch und ich schlag ihm den Regler aus dem Mund.

  • Es macht die Gasplanung leichter

    Welche Tiefe? Das ist die Komplexität meiner Gasplanung. Ich muss nicht vor einem Rechner sitzen und Sauerstoffgrenzen, CNS Limits, OTU’s und MOD ausrechen. Bleibe bei den Standardgasen und deren vorgegeben Grenzen und Du kannst alle diese Komplikationen vermeiden. Wenn wir die Tiefe kennen, weiss jeder im Team, welche Gase wir verwenden werden. Es bedarf keiner Diskussion.

Es gibt kein Monopol auf Standardgase

Ich weiß von Tauchern aus anderen Verbänden, dass diese ebenfalls Standardgase aus genau den selben Gründen verwenden. Viele Sporttaucher verwenden ein Standardgas – Luft. Der einzige Unterschied ist, dass ich immer Standardgase verwende und die von DIR vorgegebenen Gase akzeptiere, weil Ihre Vorteile überwiegen. Was vielleicht interessanter ist, ist die Frage warum DIR diese Gase ausgewählt hat. Doch das ist Stoff für einen anderen Artikel.